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Fingernägel und Krallen

 â€žHolla“, entfuhr es mir, als ich in der Umkleide des Sportstudios den Rücken meines Spind-Nachbarn sah. „War das ein Unfall oder ein großartiges Wochenende?“
Was Spiegel Online Montagmorgen für den umfassenden Wochenend-Rückblick über das politische Geschehen in Berlin darstellt, ist das Sportstudio für die privaten Verfehlungen, horizontal und vertikal.
Zehn Zentimeter lange Kratzspuren, in ordentlichen Fünfer-Linien parallel zwischen den Schulterblättern, sprachen von Amüsement der härteren Gangart. Keine Chance, dass ich mir diese Geschichte entgehen lassen würde.
Mein Nachbar grinste schelmisch. „Spaß“, sagte er und drehte mir stolz seine Wunden zu. „Ich mach mir ja nichts draus, aber ihr hat es gefallen, das glaub mal, Alter: Abgegangen wie Schmidts Katze! Erst hat sie geschnurrt, dann hat sie die Krallen ausgefahren.“
Ich muss zugeben, ich glupschte einen Moment so verblüfft wie ein Frosch, dem ein paar Grundschüler todesmutig eine Zigarette ins Maul stecken. Vielleicht weil ich bei langen Fingernägeln zuerst an meine biestige Französischlehrerin mit der Hochfrisur und diese schrillen Geräusche an der Tafel denken musste. Vielleicht weil ich es dann doch nicht gewohnt bin, wenn mir fremde heterosexuelle Männer freizügig und freiwillig Details über ihr Liebesleben verraten. Sollte ich ihn warnen, dass er darüber hinaus Stoff für eine Geschichte lieferte? Das Risiko, eine neue sprudelnde Informationsquelle verbalus interruptus zum Versiegen zu bringen, mochte ich nicht eingehen. Also gab ich mich kumpelhaft.


„Ihr hat es also richtig gut gefallen. Und was ist mit dir? Trägst du mehr davon als ein paar Wunden?“
„Naja, ich finde das schon irgendwie geil, wenn sie mir vor lauter Lust die Nägel in den Rücken bohren. Du denn nicht?“
Ich drehte mich ab und gab den Blick frei auf den kleinen tätowierten Dachen, der sich über meine Schulter die Wirbelsäule hinab schlängelte. „Ich bevorzuge Nadeln“, erklärte ich. Mein Nachbar schluckte empfindsam. Was eine Memme, urteilte ich hochnäsig und fragte mich, ob es vielleicht einen Zusammenhang zwischen sexuellen Vorlieben und langen Fingernägeln gäbe.
Meine immer alles besser wissende Freundin Sabine kicherte über meine Recherche wenig damenhaft, dann präsentierte sie mir umso graziöser ihre Hand zum Kuss. „Diese Nägel sind mit Diamantlack legiert. Absolut bruchsicher und wahre Freudenspender“, sagte sie.
Mein Blick wanderte ihre Finger entlang, bis er an ihren etwa zwei Zentimeter großen Horn-Auswüchsen in hemmungslosem Signalrot festklebte wie die bunten Glassplitter an deren gekrümmten Spitzen.
„Fällt das schon unter Misshandlung oder ist das noch S/M?“, fragte ich.
„Also meine Jungs finden das großartig, mir egal, in welche Fetisch-Schublade sie das stecken.“
„Und warum?“
„Schmerz und Lust sind eben nah bei einander“, dozierte Sabine und hätte mir umgehend die gesammelten Werke von Marquis de Sade und ein Abo des SM-Kundenmagazins „Schlagzeilen“ verkauft, wenn ich sie nicht unterbrochen hätte: „Halt, halt! Ich will nur wissen, warum du das machst und warum du denkst, dass die Kerle darauf abfahren!“
„Aber das tun sie. Wirklich.“
„Warum?“
„Eric, was fragst du mich das? Frag doch die Jungs!“
Mittlerweile fand ich die ganze Geschichte verwirrend. Die Jungs fanden die Krallen cool, weil die Mädels es cool fanden, dass die Jungs sie cool fanden. Häh?
War ich etwa einer sexuellen Großstadtlegende auf der Spur?
Ich rief meinen Laufpartner Chris an. Chris murmelte etwas von Sonntagnachmittag und schlug einige ungewöhnliche Stellen vor, wohin ich mir meine ach so witzige Recherche stecken könnte, als sich Nina, seine Ex-Ehefrau und Mutter seines Kindes, einmischte: „Mit Fingernägeln über den Rücken kratzen? Das tun nur die Frauen, die Angst haben, ihren Kerlen mal tüchtig an den Brustwarzen herum zu spielen!“, rief sie in den Hörer zwischen Kindergeschrei und der „Talk Talk“-Zusammenfassung aus den Niederungen der Unterhaltungsindustrie. Heute passte einfach alles zusammen, dachte ich mir, und beendete das Gespräch mit einem erschreckenden Bedürfnis nach neuen Freunden.
Doch noch immer wusste ich nicht, was nun an den Kratzspuren so toll sein sollte, also griff ich zu meiner Sex-Umfragen-Geheimwaffe: Arnie.
Mein ehemaliger Kollege fällt unter die Kategorie Hauptstadt-Schlampe. Und Touristenfalle. Umtriebiger als ein durchschnittlich promisker Homosexueller steckt Arnie sogar in Fastenzeiten lässig täglich eine neue Bekanntschaft weg – und die Damen sind allesamt begeistert. Keine Ahnung, wie er das macht, er behauptet ja, ich würde sein Erfolgsgeheimnis sonst unter eigenem Namen veröffentlichen und Millionen damit verdienen, deshalb erzählt er mir nichts davon, aber wenn es um Nachhilfe in polygamen Lebensformen geht, ist Arnie mein bester Informant.
„Gibt mir nichts“, sagte Arnie. „Das stelle ich auch sofort klar, sobald sie anfängt. Einmal blieb mir so eine Nagelstudio-Investition zwischen meinen Schulterblättern stecken. Reingebohrt und abgebrochen! Da war die Stimmung dann völlig im Eimer. Seitdem kommt mir nichts mit falschen oder langen Krallen mehr ins Bett. Ich glaube ja, das ist nur so ein gelernter Schmuh aus schlechter Einhandliteratur und Pornofilmen. Oder hast du schon mal vom Rücken als erogener Zone gehört?“
So abwegig wie Arnie fand ich zumindest die Möglichkeit nicht, dass Kratzer erotische Empfindungen auslösen können, sogar auf dem Rücken, aber mein Verdacht verstärkte sich, dass es um mehr als reine Lustgewinnung dabei ging – wenn denn überhaupt.
„Und, bist du schon weiter gekommen?“, fragte Sabine befriedigt, dass ich nochmals sie zu Rate ziehen musste.
„Leider nein“, knurrte ich. „Bisher fand ich viele, die es tun, aber niemanden, dem es wirklich Spaß macht.“
„Niemanden?“
„Niemanden.“
„Nicht einmal Arnie?“
„Nicht einmal Arnie…“
Sabine seufzte. „Dann gefällt es den Jungs vielleicht doch nicht?“
„Ich neige ja selten zur Verallgemeinerung“, untertrieb ich ohne rot zu werden. „Aber es scheint, als wären Fingernägel kein echtes Turn-On. Eher sogar das Gegenteil.“ Ich überlegte einen Moment. „Worum also geht es dabei?“
„Branding?“, fragte Sabine. „Markieren von Revieren, Hinterlassen von Warnsignalen für Konkurrentinnen: Das hier ist meiner, Finger weg! Knutschflecken und Kratzspuren hinterlassen beispielsweise Affären, wenn sie wollen, dass die Ehefrau dahinter kommt, was der Ehemann sonst noch so treibt.“
Als ich eine Woche später beim Sport zufällig unter der Dusche meinen Spindnachbarn sah, waren auf seinem Rücken die Spuren der nächtlichen Verausgabungen weitgehend verblasst.
„Bepanthen?“, mutmaßte ich grinsend.
„Was neues mit kurzen Nägeln“, antwortete er im Verschwörerton. „Sonst gibt es Probleme zuhause, du verstehst?“
Ich verstand. Klar doch.
Und wieder hatte Sabine eine Großstadtlegende entlarvt. Sie hat übrigens die Zehnerkarte beim Nagelstudio gekündigt und trägt jetzt wieder kurz.

Eric_Hegmann
eh@jungs-sind-so.de